Rauch für die Sinne

Die Welt des Räucherns könnt ihr neu in der Medicus Drogerie entdecken. Mit den Allgäuer Räuchermischungen zum Thema "Erde" sowie unseren Medicus Räucherwerk Einzelmittel möchten wir das Räuchern als Urform der Aromatherapie wieder stärker ins Bewusstein rufen.  

 

Räuchern öffnet die Türen zum Verborgenen. Zu dem, was in der Hektik des Alltags keine Chance hat, gehört zu werden. Es ist wie der Besuch eines vertrauten Raumes, der voller Frieden ist. In unzähligen alten Kulturen der Welt spielte das Räuchern in der Heilkunst oder bei Zeremonien eine zentrale Rolle. Indigen lebende Völker Bsp. in Zentral- oder Südamerika, praktizieren dieses Räuchern noch bis heute. Doch auch unsere Urahnen nutzen die Kraft des Feuers, um die Wirkung der Heil- und Lehrerpflanzen zu veredlen und verfügbar zu machen. In der vorchristlichen Zeiten begleiteten Räucherungen bei den Germanen und Kelten alle wichtigen Abschnitte und Zeremonien des Lebens. Bis heute wirken diese Jahrhunderte alten Bräuche, welche tief in uns verankert sind, nach und zeigen sich beispielsweise bei Weihrauchräucherungen in der Kirche oder bei den traditionellen Haus und Stallräucherungen im Alpenraum. 

 

Wir sind fasziniert vom Räuchern - gerne teilen wir diese Faszination mit Euch! Als Inspiration möchten wir euch gerne einige Räucherrituale, passend zum Jahresabschnitt, vorstellen 

 

Allgäuer Räucherwerk

Die wundervollen Räuchermischung aus der Allgäuermanufaktur zum Thema "Waldtiere" eignen sich sowohl für Beginner wie für erfahrene Räucherfreunde. Weitere Informationen zum Allgäuer Räucherwerk findet ihr hier

Medicus Räucherwerk

Unsere Wälder und Wiesen bieten uns faszinierende Grundstoffe zum Räuchern in Hülle und Fülle. Ergänzt mit einigen exotischeren Räucherstoffen wie Tonka, Myrrhe oder Weihrauch bieten wir in der Medicus Räucherwerk-Linie die wichtigsten Räucherstoffe und passenden Hilfsmittel wie Räucherstövchen, Räucherschalen, Zangen und vieles mehr an. 


Rituale im Jahreskreis

Tipp aus der Medicus Drogerie: Einfaches Ritual für Zuhause welches sich für alle Jahreszeiten eignet. 

 

  • Jeder der Familie darf sich einen Räucherstoff auswählen oder Sie erstellen gemeinsam eine Mischung. Als Beispiel eignet sich für die erste Räucherung wunderbar Beifuss mit Myrrhe, für die zweite Räucherung ist Beifuss mit Colophonium angenehm lieblich. Natürlich können auch saisonal passende Räuchermittel verwendet werden. Eine Inspiration dazu finden Sie in den Texten zu den Jahreskreisritualen. 
  • Entzünden Sie die Räucherkohle in einer mit Sand gefüllten Räucherschale und setzen Sie sich im Kreis um die Schale 
  • Bevor Sie nun die erste Räucherung beginnen, denkt jeder während einer Minute an die vergangenen Monate und wählt ein negatives Erlebnis oder einen gemachten Fehler aus. 
  • Mit der ersten Räucherung wird dieser negative Fleck symbolisch verbrannt - alle können gemeinsam zusehen wie sich die damit verbundenen Emotionen förmlich in Rauch auflösen und zum Himmel ziehen. 
  • Nach einer kleinen Pause darf sich nun jeder einen Wunsch für die kommenden Monate ausdenken. 
  • Mit der zweiten Räucherung wird dieser Wunsch dem Feuer übergeben, welches ihn für alle sicht-, riech- und spürbar macht und somit jeder die Wünsche der anderen in sich aufnimmt. Wer will, darf seinen Wunsch natürlich gerne aussprechen. 
  • Zum Abschluss kann das Haus ausgeräuchert werden, um auch in allen Zimmern den "schlechte Energien" zu vertreiben und Platz für Neues zu schaffen. 

 

Die Zeit zwischen den Jahren - Räuchern in den Raunächten

  

Die Raunächte beginnen am 25. Dezember und enden am 6. Januar, dem Tag der drei Könige. Es sind die Tage zwischen den Jahren welche früher, je nachdem welcher Kalender (Bsp. Mondjahr, Sonnenjahr) einem durchs Jahr führte, sprichwötzlich zwischen die Jahre fielen. Diese Zeit soll und darf genutzt werden, um Altes abzuschliessen und sich für Neues vorzubereiten. Eine schöne Möglichkeit dazu bietet das Ritual "Jahresrückblick". 

 

Räucherritual "Jahresrückblick"

An jedem Abend der 12 Raunächte darf geräuchert werden. Es eignen sich Beifuss, Wacholder, weisser Salbei oder auch eine Mischung davon. Jeder Abend steht für einen Monat des vergangenen Jahres, wobei der Abend des 25. Dezember dem Januar entspricht, der 26. Dezember dem Februar und so weiter. Ganz bewusst wird sich während der Räucherung auf den Monat des vergangenen Jahres zurückbesinnt und wir stellen uns die Fragen:

 

Welche offenen Fragen lässt der Monat noch stehen?

Welches Projekt konnte ich nicht abschliessen?

Welches Gespräch sollte noch beendet werden?

Welche Entscheidung möchte ich rückblickend überdenken?

 

Mit diesen Gedanken gehen wir aus der Räucherung und schliessen so jeden Monat im einzelnen Bewusst ab. Offene Punkte können geklärt, Gespräche beendet und Projekte überdacht werden. Jeder Abend schliesst weitere Lücken aus dem vergangenen Jahr und am letzten Abend, dem 6. Januar, kann das alte Jahr endgültig abgeschlossen und das neue Jahr ohne Altlasten begonnen werden. 

 

 

Winter-Sonnenwende am 21. Dezember 2021

  

Die Sonne hat den tiefsten Stand erreicht, nie ist die Dunkelheit der Nacht länger und intensiver als zu dieser Zeit. Die Natur befindet sich im Winterschlaf. Kaum verwunderlich, spielte dieser Tag in der Zeit vergangener Generationen eine bedeutende Rolle: Ganz ohne die Bequemlichkeiten des elektrischen Lichts, einer Heizung und vielem mehr waren sie auf die Gaben der Natur angewiesen; Licht, Wärme & Nahrung. Eine Räucherung mit Fichtenharz, Weisstannen- oder Kiefernadeln, Engelwurz oder Myrrhe bringt diese Wärme auch in der kältesten und dunkelsten Nacht hervor. 

 

 

Allerheiligen- Räucherung zur Fest der Ahnen am 1. November (Samhain)

 

Das Fest zum November (Allerheiligen/Samhain) ist seit je her den Vorfahren gewidmet. Es steht eine stille, ruhige Zeit bevor in welcher sich die Natur für den Winter zurückgezogen hat. Auch wir sind dazu eingeladen, innezuhalten und uns in Gedanken mit den Verstorbenen zu Verbinden. Dazu besuchen wir die Gräber der Verstorbenen, schmücken diese oder entzünden eien Kerze. Zur Räucherung werden Pflanzen wie Wacholder oder Beifuss eingesetzt. 

 

 

Johanni - Räucherung zur Sommersonnenwende

 

Die Sommersonnenwende am Johanni-Tag, dem 21. Juni, symbolisiert das Erblühen in voller Pracht. Für viele Kräuter ist nun, am längsten Tag des Jahres, die richtige Erntezeit. Traditionell werden die "Kräuterbusche" gebunden, welche eine Art regionale Hausapotheke aus der Natur darstellen. Die verschiedenen Heil- und Räucherpflanzen werden gebunden und getrocknet, so dass sie auch im weiteren Verlauf des Jahres dem Haushalt zur Verfügung stehen. Die Sommersonnenwende wird mit grossen Feuern begangen, welche mit Räucherpflanzen gemeinsam für eine unwetterfreie Sommerzeit sorgen sollen. Den gutes Wetter ist die Voraussetzung für eine reiche Ernet im Herbst. Eingesetzt werden dafür Wetter- und Schutzpflanzen wie Beifuss, Johanniskraut, Alant, Salbei und die Königskerze, auch Wetterkerze genannt. 

 

Eine ganz einfache Sommer-Räucherung im Geiste der Sommersonnenwende-Feuer: Die Räuchermischung «Eichhörnchen» der Allgäuer Räucherwerke nach dem Grillieren auf die Räucherkohle oder ganz einfach auf die glimmenden Kohlen des Grills geben und gemeinsam geniessen, wie der Duft Sie umhüllt und die Rauchschwaden in den Abendhimmel ziehen. 

 

 

Ostera – Räucherung zur Tag/Nacht-Gleiche im Frühling

 

Die Frühlingskräfte haben gewonnen. Alles beginnt zu wachsen und verzaubert unsere Gemüter mit einer schönen Blütenpracht. Unsere Vorfahren aus der vorchristlichen Zeit feierten diesen Jahreszeitenwechsel mit dem Frühlingsfest zu Ehren von Ostara, der germanischen Frühlingsgöttin. Sie repräsentiert nach einem langen Winter die Auferstehung der Natur und wurde als Sonnen- und Lichtbringerin angesehen. Für das Ostara-Fest wurden Eier bereitgelegt, welche als Symbol der Ganzheit und des Neubeginns galten. Auch der Hase wurde in dieser Zeit wegen seiner Fruchtbarkeit verehrt. Diese Symbole der Göttin Ostara blieben dann in der christlichen Zeit, als aus dem Frühlingsfest von Ostara Ostern entstand, erhalten und bildeten die Grundlage des heutigen Osterhasen.

 

Die traditionellen Osterfeuer sollen symbolisch für einen Neuanfang sprechen. Alles Alte wird vom Feuer verschlungen und schafft so Platz für Neues. Auch heute ist der Frühling ein Zeichen des Neubeginns und des Loslassens. Wie es unsere Vorfahren bereits getan haben, können wir mit Räucherungen, z.B. mit Beifuss, diesen Übergang begleiten. Der Beifuss unterstützt Veränderungen im Leben und stärkt das Wesentliche. Eine Räucherung mit dem balsamisch-warm duftenden Harz der Kiefer, auch Colophonium genannt, wirkt wärmend und stärkend auf Herz und Lunge und machen Lust auf neue Abenteuer an der frischen Luft. Das Harz der Myrrhe wirkt erdend und verankert uns im Hier und Jetzt. So sind passend für den warmen Frühlingsanfang wieder Themen wie Lebensfreude, Licht und Liebe präsent. Das alte Wissen des Austreiben vom Winter mittels Räucherungen ist bis heute noch lebendig. So werden im Alpenraum auf Bauernhöfen noch immer im Frühling Haus und Hof ausgeräuchert, um die negativen Wintergeister zu vertreiben. Oder uns allen bekannt ist das Verbrennen des Böögs, in welchem ebenfalls symbolisch der Winter vertrieben werden soll.